14. Oktober 2019

GRÜNE Wandertage an den Ederseesteilhängen

 

Informationen über Klimawandel, Waldschäden und Waldschutzprojekte

 

In ganz Hessen sind derzeit bis zum 21. Oktober 2019 viele GRÜNE Abgeordnete unterwegs, um sich über die neu ausgewiesenen Naturwälder zu informieren. Die Landtagsabgeordneten aus Waldeck-Frankenberg wanderten mit Naturschützern von NABU und BUND und interessierten Bürger*innen entlang der Kahler- Hardt Route an den Ederseesteilhängen. Für die Beantwortung von Fachfragen standen Martin Klein, Forstamtsleiter des Forstamts Vöhl und Jutta Seuring vom Nationalpark zur Verfügung.

 

Die Naturwälder wurden in den vergangenen Jahren konsequent ausgeweitet, im April dieses Jahres kamen weitere zwei Prozent hinzu, so dass – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – inzwischen zehn Prozent der Staatswaldflächen und damit fast 32.000 Hektar nicht mehr bewirtschaftet werden. Dadurch seien diese Wälder auch für die Bewohner des Landkreises Waldeck-Frankenberg besonders wertvoll. Die Kahle Hardt ist eine besonders imposante Naturwaldfläche, auf der Eichen wachsen, die 500 Jahre alt sind.

 

Die Ausweitung des Naturwaldes an den Ederseesteilhängen um ca. 700 ha ist ein großer Erfolg für den Klimaschutz: „Naturwälder können sich ohne menschliche Eingriffe entfalten, es findet keine forstwirtschaftliche Nutzung statt. Dadurch entwickelt sich eine große Artenvielfalt, dies ist die Voraussetzung für die Anpassungsfähigkeit eines Ökosystems an die sich verändernden Klimabedingungen. Naturwälder sind resistenter gegen Klimaschäden und bieten vielfältigen Tieren und Pflanzen einen Raum. Mit der Ausweitung der Naturwälder kommen wir auch einer langen Forderung die Naturschutzverbände nach, die durch ihr ehrenamtliches Engagement viele wichtige Impulse für eine nachhaltige Forstwirtschaft und mehr Biodiversität in den Wäldern gegeben haben.“, sagen Jürgen Frömmrich und Daniel May.

 

Neben der Ausweitung der Naturwaldflächen, waren auch die Erweiterung des Nationalparks und der schlechte Zustand der Wälder aufgrund von Dürre, Windwurf und Borkenkäfer Gespräch bei der Wanderung. Die Folgen des Klimawandels sind auch an den Ederseesteilhängen zu sehen und zu spüren. So konnte man auf dem Weg immer wieder Buchen mit schwarzen Flecken am unteren Drittel des Stammes beobachten. Dieser Schleimfluss nach einem Pilzbefall ist ein klares Zeichen, dass die Bäume unter Trockenstress leiden. Das ganze Ausmaß des Buchensterbens wird erst beim Austrieb im Mai ersichtlich werden, aber schon jetzt spürt man die Veränderung, die auch zu Maßnahmen wie der Sperrung der Ederseerandstraße führt, da die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nicht gewährleistet werden kann.

 

„Unser leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Darum verfolgen wir mit dem Sofortprogramm zum Erhalt und Schutz der hessischen Wälder und dem 12-Punkte-Plan zum Schutz der Wälder im Klimawandel das Ziel, die hessischen Wälder naturnäher, vielfältiger und klimastabiler zu gestalten. Unter anderem werden wir bis 2023 insgesamt 200 Millionen Euro in den Wiederaufbau des Waldes investieren. Außerdem wird es einen Härtefallfonds für besonders betroffene Waldbesitzer*innen geben, um sie bei ihrer Verkehrssicherungspflicht zu unterstützen. Klimaschutz und gesunde Wälder sind zwei Seiten derselben Medaille. Deshalb stellen wir Projekte, die dem Walderhalt dienen, in den Mittelpunkt unserer Bemühungen“, ergänzen Jürgen Frömmrich und Daniel May.