5. März 2018

Neue Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Kassel – wichtiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung

Bei der GRÜN-wirkt-Tour besuchen Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in den kommenden Wochen und Monaten Menschen, Initiativen und Projekte in ganz Hessen, um mit ihnen über grüne Ideen und die Politik der Regierungskoalition zu sprechen.

Beratungsstellen wie „response“, eine Zweigstelle der Bildungsstätte Anne Frank, die kürzlich in Kassel etabliert wurde, leisten einen unverzichtbaren Beitrag, um Betroffene rechter und rassistischer Gewalt, bei der Bewältigung der materiellen und immateriellen Angriffsfolgen zu unterstützen und ihre Handlungskompetenzen zu stärken, stellen der innenpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Jürgen Frömmrich und die Kasseler Landtagsabgeordnete Karin Müller fest.

 

Um sich ein Bild von der Arbeit der neuen Zweigstelle zu machen, suchten die Angeordneten den Austausch mit den Beraterinnen und Beratern. „Rechte und rassistische Gewalt verletzt. Wir müssen dafür sorgen, dass Vorfälle mit rechtem, antisemitischem oder rassistischem Hintergrund aufgedeckt werden und die Betroffenen nicht alleine gelassen werden“, so Frömmrich.  Dazu Müller: „Wenn Arbeit gegen Diskriminierung wirken soll, muss sie die Perspektive der Betroffenen aufgreifen. Die Arbeit der Beratungsstelle ist ein unerlässlicher Beitrag zur Verwirklichung der Vision einer demokratischen und diskriminierungsfreien Gesellschaft.“ Das Angebot von „response“ deckt ein breites Spektrum von Information, Beratung und Begleitung ab, es ist als flexibles, ineinandergreifendes Repertoire zu verstehen. Den Monitoringberichten des Beratungsnetzwerks Hessen zufolge, gab es in Hessen zahlreiche Vorfälle mit rechtem, antisemitischem oder rassistischem Hintergrund und auch das Landeskriminalamt stuft Nordhessen als „quantitativen Brennpunkt“ rechter Gewalt ein. Frömmrich merkt an, dass noch immer das Ausmaß rassistischer Hetze und menschfeindlicher Kriminalität viel zu oft verharmlost wird, deswegen ist es wichtig, die Gesellschaft über Ursachen und Wirkungen rechter Gewalttaten verstärkt zu informieren. Müller ergänzt: „Es sind nicht immer nur die gewalttätigen, rassistisch motivierten Übergriffe, denen erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, sondern ebenso die oft alltäglichen rassistischen Bemerkungen, Kommentare und unterschwelligen Botschaften, die Menschen gegenüber geäußert werden.“

 

Unter GRÜNER Beteiligung hat die Landesregierung die Projekte zur Demokratieförderung und Extremismusprävention mehrfach erheblich aufgestockt. Im Doppelhaushalt 2018/19 stehen für das Landesprogramm „Hessen – Aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ pro Jahr rund 4,7 Millionen Euro zur Verfügung. Hinzu kommt rund eine Million an Bundesmitteln. „Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Initiativen wie „response“ gehört unser Dank und Respekt, denn sie tragen einen großen Anteil daran, dass Personen, die Diskriminierung erfahren, eine Anlaufstelle haben, in der sie Hilfe und Unterstützung erhalten“, so die Abgeordneten.