11. Oktober 2018

Studie zu Hass im Netz: GRÜNE sagen Hassrede den Kampf an

Die GRÜNEN im Landtag werden sich mit aller Kraft gegen die Verbreitung von Hassrede im Netz einsetzen. Dass Erfahrungen damit bereits für viele Menschen Realität ist, zeigt auch die heute vorgestellte Studie „Hass im Netz: Der schleichende Angriff auf unsere Demokratie“ im Auftrag von Campact e.V.: Von 1.243 befragten Bürgerinnen und Bürgern in Hessen im Alter ab 18 Jahren gaben ein Drittel an, im Internet bereits beleidigt worden zu sein. „Anbieter sozialer Netzwerke sind zwar bereits verpflichtet, strafrechtlich relevante Äußerungen zügig zu löschen, jedoch kann das Problem damit nicht an der Wurzel gepackt werden. Hassreden werden weiterhin entstehen, sich verbreiten und Menschen in ihrer Würde verletzten, “ erklärt Jürgen Frömmrich, innen- und netzpolitischer Sprecher Fraktion BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN. „Der Kampf gegen eine Verrohung der Debattenkultur ist letztlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auf vielen Ebenen angepackt werden muss – online wie offline. Wir GRÜNE wollen in Hessen beispielsweise ein Beratungsangebot für Betroffene schaffen und helfen, mit Hassrede umzugehen und zu lernen, wie man sich davor schützen kann. Ergänzen wollen wir das um verstärkte Präventionsarbeit im Netz unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich beispielsweise gegen eine Radikalisierung von Jugendlichen einsetzten.“

Die Studie zeigt auch, dass vor allem junge Leute sowie Menschen mit Migrationshintergrund besonders häufig betroffen sind. „Medienkompetenz ist der Schlüssel. Wir werden uns dafür einsetzen, alle betroffenen Bevölkerungsgruppen entsprechend fit zu machen“, so Frömmrich. „Im digitalen Zeitalter ist es zwingend notwendig, einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und den entsprechenden Kommunikationsangeboten zu lernen und auch Quellen kritisch zu hinterfragen. Aufgeklärte, interessierte und kritische Internetznutzer sind aus unserer Sicht das beste Mittel unsere Demokratie zu stärken und eine Verrohung der Debattenkultur zu verhindern.“